Spendenaufruf

Jürgen Hobrecht
Berlin, den 17.7.2014

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde!

Im letzten Jahr habe ich  den Dokumentarfilm „Wir haben es doch erlebt – Das Getto von Riga“ produziert. Der Film erzählt die Geschichte des Rigaer Gettos, von Oktober 1941 bis November 1943. Erstmals sprechen im Film Zeitzeugen über das weitgehend unbekannte Massaker im Wald von Rumbula: Etwa 27.000 lettische Juden wurden dort innerhalb von zwei Tagen von 12 deutschen Schützen erschossen, um Platz zu schaffen für die 25.000 Juden aus dem Deutschen Reich, die im November 1941 kurz vor ihrem Abtransport nach Riga standen. Der Film lief bisher mit etwa 4.500 Zuschauerinnen und Zuschauern in 45 deutschen Städten. Seit dem Erscheinen des Films bekomme ich Anfragen von Überlebenden und ihren Angehörigen aus den USA, Großbritannien und Israel, warum es den Film nicht in englischer Sprache gäbe. Die wenigen Überlebenden des Riga Ghettos sind nach dem Holocaust emigriert. Ihre Kinder und Enkelkinder sprechen kein Deutsch. Es besteht aber gerade bei den Überlebenden der starke Wunsch, das Erlebte und Erlittene weiterzugeben. Ich habe mich daher mit meinen Kollegen von der Phoenix Medienakademie e.V. entschlossen, eine englische Fassung des Films herzustellen. Die bisherigen Förderer des Films haben leider nur sehr geringe Möglichkeiten, die englische Fassung finanziell zu unterstützen. Aus diesem Grund habe ich im Internet einen Spendenaufruf gestartet. Auf der größten Plattform für sogenannte „crowdfunding Kampagnen“, bei Startnext, werbe ich um Unterstützung für die Herstellung der englischen Fassung. Die Adresse im Internet lautet:

http://www.startnext.de/wir-haben-es-doch-erlebt  

Für die englische Fassung müssen 3.000€ aufgebracht werden. Weitere 3.000€ werden benötigt, um den Anfang des Films zu aktualisieren. Wir haben am 16 März in Riga erstmals den skandalösen, aber jährlich stattfindenden Aufmarsch von 1.500 SS-Veteranen gedreht. Ich möchte diese unglaublichen Bilder gern an den Anfang des Films stellen, um zu zeigen, dass die dunkle Vergangenheit noch immer nicht vorüber ist. Auf YouTube steht ein kurzer Zusammenschnitt der Demonstration:

Für beide Vorhaben – die englische Fassung und den zu aktualisierenden Anfang – bitte ich um Unterstützung – sowohl ideell, als auch finanziell. Da die Zeitungen über die Spendenaktion nicht berichten, ist es für den Erfolg der Kampagne entscheidend, den Link zur Aktion möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Wer das Projekt direkt unterstützen will, der kann „Fan“ auf der Startnext-Seite werden. Je mehr Fans das Projekt hat, desto größer die Aufmerksamkeit. Der Status „Fan“ kostet nichts und ist völlig unverbindlich. Besonders freuen würde ich mich natürlich über Spenden. Hier ist jeder Betrag wichtig, von 5€ bis 500€. Jeder, der spendet, hilft mit, ein historisches Dokument der Nachwelt zu übergeben. Als Dankeschön habe ich für die Spender interessante Geschenke ausgesucht: Weine aus Israel, Bücher des Dittrich Verlages, Eintrittskarten für jüdische Museen, Stadtführungen zu historischen Orten. Die Kampagne hat am vergangenen Sonntag begonnen und läuft bis zum 10. Oktober 2014. Die einzelnen Spenden werden gemäß der Statuten von Startnext nur abgerufen, wenn die Gesamtsumme erreicht ist. Die Abwicklung bei Startnext ist seriös, sicher, einfach und seit Jahren erprobt. Wenn die Finanzierung steht, werden wir den Film am 30.11.2014 in London erstmals in englischer Sprache aufführen. An diesem Tag vor 73. Jahren begann das Rumbula Massaker. Eine Woche später, am 8. 12. 2014, dem Jahrestag der Fortsetzung des Massakers, werden wir den Film in New York zeigen, gemeinsam mit der „Society of Survivors of the Riga Ghetto“, die unser Projekt unterstützt. Danach steht der Film den Gedenkstätten in Israel, Nordamerika und weltweit zur Verfügung. Ich bitte Sie, ich bitte Euch ganz herzlich um Unterstützung der Spendenaktion und um die Verbreitung dieses Aufrufes und der Adresse im Internet:          

http://www.startnext.de/wir-haben-es-doch-erlebt    

Mit herzlichen Grüßen
Jürgen Hobrecht